Welche Arten von Weinkellern gibt es?

Weinkeller können sich maßgeblich voneinander unterscheiden. Je nachdem, wie sie hauptsächlich genutzt und welche Weine in ihnen gelagert werden sollen, variieren bestimmte Aspekte wie Platzierung, Innenarchitektur und Temperatur. Da sie empfindlich auf kleinste Veränderungen reagieren, müssen die Flaschen unter optimalen Bedingungen und zielgerecht gelagert werden. Im Angesicht der verschiedenen Ausrichtungen ist es daher wichtig, Ihr Projekt im Vorfeld klar zu definieren, um einen Weinkeller zu konzipieren, der Ihren Bedürfnissen auch auf lange Sicht gerecht wird.

Die 5 großen Arten von Weinkellern

Es gibt mehrere Arten von Weinkellern für ganz unterschiedliche Anforderungen. Gemäß der überlieferten Kunst, Weine zu lagern und zu verfeinern, muss jeder Schritt des önologischen Rituals beachtet werden. Daher gilt es bei der Konfiguration Ihres Weinkellers im Hinblick auf Zweck und Lagerungsumfang drei zentrale Aspekte zu berücksichtigen: Reifung, Vorbereitung und Öffnung. Es gibt ebenso viele Weinkeller wie Kellermeister. Um sich Klarheit zu verschaffen, müssen Sie also zunächst Ihren Raum einer der folgenden Weinkellerkategorien zuordnen:

der Weinkeller für Reifung oder Lagerung,
der Weinkeller für Vorrat oder Vorbereitung,
der Weinkeller für Verkostung,
der Weinkeller für Präsentation,
der Mischweinkeller.

Was ist ein Weinkeller für Reifung oder Lagerung?

Ein Weinkeller für Reifung hat die Aufgabe, Weine über viele Jahre hinweg geduldig zu lagern und heranreifen zu lassen. Um große Jahrgangsweine mittel- oder langfristig unter den richtigen Bedingungen aufzubewahren, muss dieser Raum so gestaltet sein, dass die Flaschen lange ruhen können und vor jeder Form von äußeren Einflüssen geschützt sind. Der besonders für ein Weingut oder Familiengut geeignete Lagerweinkeller ist der geheime Garten des Weinhändlers, des Sammlers und des Weinliebhabers.

Die optimalen Bedingungen für einen Weinkeller für Reifung oder Lagerung

In einem Lagerweinkeller liegt die empfohlene Innentemperatur bei 12 °C. Bei Weißweinen sollte sie 1 bis 2 Grad niedriger sein, bei Rotweinen entsprechend höher. Zu große oder plötzliche Temperaturschwankungen sollten vermieden werden.
Der ideale Luftfeuchtigkeitsgrad sollte bei ca. 60 % bis 70 % Feuchtigkeit in der Luft liegen. Diese sollte natürlich zirkulieren, um schlechte Gerüche zu vermeiden.
Soweit möglich, sollte die Reifungskammer der Grands Crus dunkel gehalten werden und gelegentliche Besuche nur bei schwachem Licht stattfinden. Absolute Ruhe und keine Vibrationen sind für die langsame Reifung des Weins förderlich.
Angesichts dieser strengen Anforderungen muss ein Weinkeller für Reifung abseits der Hektik und Abläufe des Alltags eingerichtet werden, z. B. im Keller oder in einem isolierten, fensterlosen Raum.
Dort können die Flaschen gruppiert nach Familien und Regionen in soliden und stabilen Weinschränken gelagert werden. Ein Weinkellerplan, eine Weinkellerschiefertafel und Schilder sollten ebenso vorhanden sein wie eine Lampe und anderes Zubehör für Weinkeller.

Was ist ein Weinkeller für Vorrat oder Vorbereitung?

Ein Vorratsweinkeller hat die Aufgabe, die Weine zum Öffnen vorzubereiten, bevor sie serviert werden. Er stellt eine Zwischenstufe der Vorbereitung zwischen Aufbewahrung und Verkostung dar, um Ihre Flaschen sanft zu „erwecken“. Als Vorzimmer des Sommeliers kann diese Art von Raum z. B. in einem Restaurant oder Hotel sinnvoll sein, das seinen Gästen eine große Anzahl von Weinflaschen bereitstellen möchte.

Die optimalen Bedingungen für einen Weinkeller für Vorrat oder Vorbereitung

In einem Vorratsweinkeller legen die Flaschen einen kurzen Zwischenstopp ein, um sich zu sammeln und auf die richtige Temperatur für die Verkostung gebracht zu werden. Diese Phase vor dem Öffnen ist sehr wichtig, damit ein Jahrgang bereit ist, seine Aromen in dem schicksalhaften Moment zu entfalten. Aus diesem Grund ist ein Weißweinkeller viel kühler als ein Rotweinkeller, der eher Raumtemperatur hat. Daher kann ein Vorbereitungsweinkeller in zwei Unterräume aufgeteilt werden, die jeweils für ihre jeweilige Weinfamilie eingerichtet sind.

Diese Art von Raum sollte strategisch positioniert werden, sehr viel näher am Servicebereich als die Reifungskammer, aber dennoch abseits der Öffentlichkeit und Außenwelt. Licht wird toleriert, darf aber nicht zu aggressiv sein. Vor allem sollte der Raum so gestaltet sein, dass sich der Sommelier, der Weinhändler oder die Person, die den Wein serviert, leicht zurechtfindet. Eine Theke oder spezifische Regale helfen, die Flaschen, die sie öffnen möchten, aufrecht zu platzieren oder den Wein in Karaffen zu dekantieren. Die Korkenzieher und Accessoires für das Servieren von Wein finden sie hier ebenfalls in Aufbewahrungsschubladen.

Was ist ein Weinkeller für Präsentation?

Ein Präsentationsweinkeller hat die Aufgabe, eine Flaschensammlung innerhalb eines öffentlich zugänglichen Ortes anzupreisen. In einer Weinhandlung, einem Geschäft für regionale Produkte, einem Weingut, einem Restaurant oder der Weinabteilung eines Supermarktes rücken sie trinkfertige Jahrgänge ins rechte Licht. Der Präsentationsweinkeller, der nach einem bestimmten Kundenpfad in mehrere Teile gegliedert ist, muss die verschiedenen Weine auf die beste Weise klar, methodisch und optisch ansprechend zur Schau stellen.

Für den Fall, dass hier eine Vielzahl von Flaschen aufbewahrt wird, muss er sich nach den unterschiedlichen Bedürfnissen der Besucher richten, die sie erkunden – vom neugierigen Laien bis hin zum versierten Kenner. Wenn der Besitzer einen Teil seiner Sammlung auch reifen lassen muss, bevor er sie seinem Publikum präsentiert, wird im Vorfeld und als Ergänzung sehr oft ein Reifungsweinkeller geplant.

Die optimalen Bedingungen für einen Weinkeller für Präsentation

Bei Raumtemperatur wird bei einem Präsentationsweinkeller Umgebungslicht empfohlen, soweit dies möglich ist. Die vom Ruf des Bacchus angezogenen Kunden sollten in der Lage sein, die Weinsorte, die Weinregion und die Rebsorten, die sie suchen, leicht ausfindig zu machen, um dann nach den Flaschen ihrer Wahl zu greifen, die in Reichweite aufgestellt sind. Natürlich hängt die Gestaltung eines Raums für die Präsentation von Weinen von den räumlichen Gegebenheiten, der jeweiligen Sammlung und der Strategie des Ausstellers ab. Sie sollte daher stets individuell angepasst werden. Vollständig modulierbare Weinmöbel sind zu bevorzugen, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen.

In den Weinregalen muss das richtige Gleichgewicht zwischen den Mengen an geneigten Einzelböden und horizontalen Lagerreihen gefunden werden. Darüber hinaus verbessern vertikale Flaschenständer und erklärende Schilder die Ergonomie des dem Wein gewidmeten Raums. Außerdem kann eine Präsentationstheke die Vorschläge des Weinhändlers oder die Sonderangebote des Geschäfts hervorheben.

Was ist ein Mischweinkeller?

Ein Mischweinkeller zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit aus, indem er mehreren der oben genannten Zwecke dient. Er ist auf mehrere Räume oder kleinere Bereiche verteilt und muss gut durchdacht sein, um gleich mehreren Anforderungen gerecht zu werden: Aufbewahrung, Vorbereitung auf den Service, Präsentation und Degustation direkt im Weinkeller unter den staunenden Augen der glücklichen Verkoster.

Dementsprechend ist die Innenarchitektur eines Mischweinkellers etwas komplexer, da er sich über mehrere differenzierte Teile erstreckt, während er in seiner Gesamtheit Kontinuität und Harmonie verkörpern muss, ähnlich wie ein kleines Weinhaus. Der Weinkeller widmet sich in verschiedenen Bereichen unterschiedlichen Aufgaben, mit jeweils unterschiedlichen optimalen Bedingungen.

Ein bestimmter Pfad kann bereits bei der Planung des Ortes festgelegt werden, um Weinliebhabern vom Keller bis zum Gaumen ein besonders schönes Erlebnis zu bieten. Bei der Einrichtung Ihres persönlichen Weinkellers für den privaten oder gewerblichen Gebrauch begleiten Sie die Experten von L‘Atelier du Vin von der Idee bis zum Einbau.